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Biblisches Jahresthema 2024

Biblisches Jahresthema 2024 mit dem Beginn des neuen Kirchenjahrs am 1. Advent

Der Evangelist Lukas

Jesus antwortete ihm: Es steht geschrieben: Der Mensch lebt nicht vom Brot allein (Dtn 8,3; Lk 4,4).]

Wer ist Lukas?

Seine beiden Schriften machen 28% des griechischen Neuen Testaments aus. Er muss Heide gewesen sein (vgl. Kol 4,10-14), könnte aus Antiochien stammen, versteht sich in erster Linie als Geschichtsschreiber, der sein Material sorgfältig nachprüfte. Er überarbeitet unterschiedliches Quellenmaterial und schafft einen zusammenhängenden, ganz in seinem Stil geschriebenen Bericht. Lukas hat zwei Ziele im Auge: Zum einen will er seinen fiktiven Adressaten Theophilus (das sind wir) in seinem Glauben bestärken. Er will ihm beweisen, dass sein Glaube an Jesus Christus auf sicheren historischen Informationen beruht. Dann will er Jesus als Menschensohn zeigen. Abgelehnt von Israel wird Jesus nun den Heiden gepredigt, damit sie von Gottes Heilsgeschehen hören und gerettet werden. Die Heidenchristen sind die Zielgruppe des Buchs. So stellt Lukas die Universalität des Evangeliums in den Vordergrund. Er schreibt über Sünder, Arme, Außenseiter der damaligen Gesellschaft und Heiden. Der Glaube von Frauen und Kindern nimmt besonderen Stellenwert ein. Eines der Hauptanliegen dieses Evangelisten ist die Vergebung der Sünden. Das Lukasevangelium enthält mehr Aussagen über Geld und materielle Dinge als irgendeine andere Schrift des NT. Zwar sind die Armen nicht immer automatisch gerecht, doch die selbstgerechten Reichen, für die ihr Reichtum mehr bedeutet als Jesus, sind auf jeden Fall unfähig, die Rettung, die Jesus ihnen anbot, anzunehmen. Zuletzt ist Lukas ganz wichtig die Freude, die mit dem Glauben und der Erlösung Hand in Hand geht. Zum Jahresthema: In Dtn 8,3 (Jesus zitiert) liegt das Manna zwar auf dem Boden herum (als Ausscheidung der Tamariskenlaus), aber dennoch ist es eine Prüfung für den Glauben der Israeliten. Denn sie müssen sich ganz auf Gottes Wort verlassen, dass es jeden Tag wieder da sein werde. Wäre es nicht Gottes Wille, dass sie weiterlebten, fänden sie aus der Wüste nicht lebendig heraus; daher lebten sie nicht vom Brot allein. Jesus – selbst härtet in den drei Versuchungen – die eigene Taufe: „Zeig, wozu du gesandt bist“. In dieser ersten Runde der Versuchungen: Mach dir Brot und iss dich satt! Ein Gottessohn, der hungert, ist doch eine erbärmliche Figur. Also: Lass Macht und Einfluss spielen, Vitamin B [eziehung]. Wirk das Wunder. Du kannst es doch! Jesus geht darauf nicht ein, hungert lieber. Sein Hunger ist stärker als das Angebot des selbstgebackenen Brotes. Er hungert nach dem Wort aus Gottes Mund. Es trägt ihn in der Wüste, hält ihn über Wasser mit seiner Sendung zu den Menschen. Göttliche Titel und Macht spielt er nicht aus. Er hält seine Solidarität durch. Auf dem Weg zu den Menschen ist er Gott ganz zugewandt. Jesus ist ganz sicher, dass er nicht in der Wüste sterben würde. Man spricht – ins Heute übertragen - von der Versuchung des Kapitalismus/der Konsum- und Mediengesellschaft. Jesus entgegnet dem Versucher mit einem Rückgriff in das Befreiungsgeschehen Israels. Wie sehr wünschten wir diesem Volk wie den Palästinensern im Westjordanland – Gazastreifen und allen anderen mehr als „Brot“ den „Frieden“. Danke dem Heudorfer Kirchengemeinderat für die Aufgabenstellung aus dem Lukasevangelium für das vor uns liegende am 1. Advent neu beginnende Kirchenjahr. Stefan Einsiedler